Rathausstürmung

Die Frage wie alles begann, ist wirklich nicht mit einem Satz zu beantworten. Erste Rathausstürmungen wurden vor vielen Jahren von den Frauen der Gemeinderäte in der letzten Gemeinderatssitzung vor Fasching durchgeführt. Überfallmäßig wurde der Sitzungssaal von den Ehefrauen gestürmt und zu einem Ort vergnüglicher Geselligkeit umfunktioniert.

Im Jahre 1995 entstand zu fortgeschrittener Stunde am Faschingssonntag in der Festhalle nach dem Faschingsumzug die Idee, die Rathausstürmung etwas größer aufzuziehen. Die Idee hierzu hatte keine Geringere als die Frau des damals amtierenden Bürgermeisters, Erika Himpel. Sofort hatte Erika bei der Hexengruppe „Narrenfreunde“ tapfere Mitstreiter und Organisatoren gefunden. Trotz der geringen Vorbereitungszeit gelang es, eine große Narrenschar für den nächsten Tag zu mobilisieren. So wurde also am Rosenmontag 1995 zum ersten Mal offiziell durch die Hexengruppe „Narrenfreunde“, Musiker der Bohnenmichler sowie mit Unterstützung aus dem Musikverein Iffezheim und zahlreichen Narren das Rathaus gestürmt. Der ICC war bei dieser Veranstaltung natürlich auch anwesend und nahezu vollzählig vertreten. Die Verfehlungen des Bürgermeisters und des Gemeinderates brachte Gisela Haas in Reimform der gesamten Narrenschar dar. Bürgermeister Otto Himpel wurde mit einer neuen, in Tradition stehende, „Schmidt-Kapp“ und in Handschellen die verbleibenden Fasnachtstage des Rathauses verwiesen.

Ab dem Jahr 1996 gehört die Rathausstürmung fest in die Hände des ICC. Seit diesem Zeitpunkt ist die Rathausstürmung am „Schmutzigen Donnerstag“ der Startschuss des närrischen Treibens und der Straßenfasnacht in Iffezheim. Ein feierlicher Zug zieht, angeführt vom Fanfarenzug, gefolgt vom hohen Narrengericht, den Vereinsmitgliedern und vielen Narren, von der Grundschule mit Pauken und Trompeten zum Rathaus. Dort angekommen beginnt im Rathaus für die „Hauptamtlichen Narren“ die Suche nach dem Bürgermeister in den Räumen der Gemeindeverwaltung, wo sich der Angeklagte zu verstecken und tarnen versucht. Sobald dieser gefunden ist, wird auf dem Rathausplatz eine mit Paragraphen gespickte Anklageschrift verlesen. Dabei gelingt es dem Pflichtverteidiger, der vom ICC gestellt wird, grundsätzlich nicht, entlastende Worte für die vielen Verfehlungen und Missgeschicke des Bürgermeisters zu finden. Alles verteidigen hilft dem Angeklagten nicht. Der Bürgermeister wird letztlich zu einer Strafe verurteilt, die er zur Belustigung der anwesenden Narrenschar gleich einlösen muss. So musste Otto Himpel z.B. mit einem Fahrrad, das nicht ganz rund lief, etliche Runden drehen, oder mit einem Steckenpferd einen aufgebauten Parcours absolvieren. Peter Werler bewährte sich bereits als Pizzabäcker, der nebenbei italienische Lieder singen musste, als Witzeerzähler, als Straßenfeger, der „Rossbollen“ entsorgte, oder als „Wasser-Bier-Fass“ Anzapfer.

Bilder aus den vergangenen Jahren

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